Unterwäsche kneift und sitzt nicht? Dann näh´ sie dir doch einfach selbst

Hast du dir schonmal Unterwäsche selbst genäht? Das ist ganz einfach und alles, was du dafür brauchst, ist etwas Jersey, Wäschegummi und ein passendes Schnittmuster. Im Netz findest du die Wäschegummis unter der Bezeichnung  Ziergummi, Kantengummi, Trägergummi, Spitzengummi, Wäschegummi mit Spitze, elastische Spitze oder auch Gummiband mit Spitze.

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Das Schöne an selbstgenähter Unterwäsche ist, dass sie zum einen hervorragend sitzt und zum anderen kann man damit super seine Jerseyreste verarbeiten. Hier zeige ich dir drei verschiedene Wäschegummis und wie man sie entsprechend einnäht.


DIE UNTERSCHIEDLICHEN ARTEN EINES WÄSCHEGUMMIS

Um insbesondere die Beinausschnitte einzufassen, nutzt man in der Regel solche Gummis. Die gibt es in den verschiedensten Bezeichnungen. Entweder Ziergummi, Kantengummi, Gummilitze, Wäschegummi mit Spitze, Trägergummi oder auch Spitzengummi.

In der Regel sind solche Gummis etwa 1 ½ bis 2cm breit und sehen aus wie ein ganz normales Gummiband, haben aber an einer Seite oft diese kleinen Schlaufen.

Unter dem Begriff „elastische Spitze“ findet man aber auch solche Bänder, die deutlich dehnbarer sind als andere Wäschegummis. Sie eignen sich aber trotzdem hervorragend zum Aufnähen und geben deinen Slips eine edlere Optik.

Diese Gummis werden gewählt, wenn der komplette Slip aus Spitze genäht wird.

Wäschegummi | einfach nähen lernen
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WÄSCHGUMMI ANBRINGEN

Als erstes misst du jetzt aus, wieviel du von dem Wäschegummi tatsächlich brauchst. Das ist abhängig davon, wie elastisch das Gummi ist. Eine Faustformel gibt es nicht. Probiere einfach mal selbst aus, wie stark gedehnt du es auffnähen musst, damit es später nicht zu eng oder zu locker wird.

 

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Wenn du jetzt also die richtige Länge gefunden hast, dann bringst du die Gummienden einmal ca. 2 cm übereinander. Dabei unbedingt darauf achten, dass das Gummiband in sich nicht verdreht ist. Die Enden werden dann mit ein paar Zickzackstichen fixiert.

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Bevor du den Ring aus Wäschegummi aufsteckst, schaue dir das Ganze nochmal genauer an. Manche Gummis sehen auf beiden Seiten unterschiedlich aus. Die Seite, die später außen zu sehen sein soll, ist deine rechte Seite.

Damit du das Gummiband gleichmäßig aufnähen kannst, viertelst du zunächst den Bund. Dafür bringst du die Seitennähte übereinander, sodass du die vordere und die hintere Mitte findest, und markierst diese mit einer Klammer oder Stecknadel.

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Wenn du jetzt die beiden Klammern übereinander bringst, dann sind die Seitennähte deine beiden andere Markierungen sind.

Jetzt kannst du anfangen, das Wäschegummi gleichmäßig aufzustecken. Dafür suchst du dir Anfang bzw. Ende deines Ringes und suchst dir die hintere Mitte. Dann legst du das Gummiband mit der rechten Seite auf die rechte Seite des Höschens und steckst es fest.

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Danach suchst du dir die gegenüberliegende Seite und halbierst dir ebenfalls dein Gummi. Diese Markierung kommt dann vorne rechts auf rechts auf das Höschen.

Dann kannst du den Rest des Gummis gleichmäßig auf die Seiten verteilen. Im Anschluss kannst du das Ganze rundherum festnähen.

Da das Gummiband etwas kürzer ist, muss es die ganze Zeit über etwas gedehnt werden, solange bis es sich glatt auf den Stoff auflegt. Zum Zusammennähen empfehle ich dir einen mittelbreiten Zickzackstich mit einer etwas größeren Stichlänge.

Achte beim Nähen darauf, dass der Zickzackstich nicht über die Schlaufen geht, sondern einmal über die breite Stelle.

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Wenn jetzt alles angenäht ist, dann kannst du das Gummi auf die linke Stoffseite schlagen bzw. du klappst es nach innen um, sodass außen nur noch die Schlaufen zu sehen sind.

Im nächsten Schritt nähst du dann das Ganze mit einem Zickzackstich rundherum einmal fest.

Probiere einmal aus, was deine Maschine besser transportiert: auf dem Gummi zu nähen oder auf der Stoffseite.

Jetzt ist das Wäschegummi fertig angenäht und von außen sind nur noch die Spitzen-Schlaufen und der Zickzackstich zu sehen.

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Je nach Geschmack kannst du das Wäschegummi auch zuerst auf die linke Stoffseite nähen und dann nach außen schlagen. Dadurch ist dann später das komplette Gummiband zu sehen.

So kannst du mit dem Gummiband schöne breite Kontraste setzen.

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EINE ANDERE ART: FALTGUMMI / FALZGUMMI

Etwas eleganter und dafür auch perfekt für Wäsche geeignet sind solche Falt- oder Falzgummis. Das sind Wäschegummis, die doppelt liegen.

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Meistens sind diese auf der einen Seite etwas bestickt und auf der anderen Seite ganz glatt, manche haben auch eine feine Bogenkante auf der geschlossenen Seite.

Da das Gummi später doppelt liegt, ist es deutlich fester als das andere Wäschegummi, weswegen ich es etwas anders verarbeite.

FALZGUMMI ANNÄHEN

Um das Faltgummi einzunähen, legst du es ungedehnt auf sämtliche Kanten auf bevor du die Einzelteile zusammenlegst. Dafür klappst du das Faltgummi auf, legst den Stoff dazwischen und nähst dann mit einem Zickzackstich sämtlichen Lagen zusammen. Im Anschluss kannst du das Höschen wie gewohnt zusammennähen.

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So sieht das von vorne und hinten angenähte Faltgummi dann aus (links).

Wenn dann alles zusammengenäht ist, empfehle ich dir noch einmal über die Kanten zu gehen, um das Gummi flach abzusteppen, damit es nicht immer hochsteht. Hierfür kannst du auch wieder einen normalen Zickzackstich verwenden. Dann brauchst du nur noch die Fädchen abschneiden und das Höschen mit dem Faltgummi ist fertig.

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Bei dieser Variante sieht man den Zickzackstich nicht so deutlich und man hat sowohl innen als auch außen eine schöne glatte Kante.

ANDERE VARIANTE: BREITES GUMMIBAND

Wer es gerne etwas sportlicher mag, der kann am Bund auch ein breites Gummiband aufnähen. Bei diesem Beispiel rechts ist auf der einen Seite ein Lurexfaden eingearbeitet worden. Auf der Innenseite ist es sehr weich und angenehm zu tragen auf der Haut.

Auch dieses Gummiband ist verhältnismäßig recht steif. Insofern würde ich auch auf die gleiche Länge wie der Bund des Höschen gehen.

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BREITES GUMMIBAND ANNÄHEN

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Wie bei der ersten Variante bringst du die Gummienden wieder übereinander und nähst diese mit einem Zickzackststich fest. Jetzt nähst du das Ganze so auf, dass du die Nahtzugabe von dem Höschen auf die linke Seite von dem Gummiband legst.

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Wenn es rundherum gesteckt ist, kannst du es mit der Nähmaschine auch schon festnähen. Auch hier empfehle ich dir einen Zickzackstich mit mittlerer Breite und etwas längerer Stichlänge.

Im Idealfall ist das Garn so gewählt, dass es auf dem Gummi möglichst wenig auffällt.

Beim Zusammennähen empfehle ich dir, die Nadeln kurz vorher immer rauszunehmen ud nicht darüber zu nähen. Sonst kann es passieren, dass die Nadel abbricht.

Von außen sieht die Naht dann so aus:

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Bei der Innenseite hat man noch die Kante von dem Jersey und alles was da jetzt noch übersteht, kannst du gerne mit der Schere abschneiden.

Alternativ kannst du das Gummiband auch rechts auf rechts aufnähen und dann nach oben wegklappen, sodass du innen eine glatte Kante hast (rechts Bild).

Das funktioniert leider nicht mit jedem Gummiband, insbesondere wenn noch etwas draufgedruckt oder draufgeschrieben ist. Bei dieser Variante würde dann von dem Aufdruck etwas verloren gehen.

Welche Variante du wählst, ist reine Geschmackssache.

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