Nahttasche in 3 Schritten selber konstruieren und nähen

Taschen in allen Formen sind ganz schön praktisch, besonders wenn man sie nicht sieht. Umso nerviger ist es, wenn in dem Schnittmuster keine Taschen vorhanden sind. Dabei ist es ganz einfach und geht total schnell sich selbst, besonders Nahttaschen, zu konstruieren und diese zu nähen. Wie das geht zeige ich dir hier an meinem „Sweatshirt Annoúla“.


MARKIERUNGEN FÜR TASCHENPOSITION SETZEN

Bei meinem „Sweatshirt Annoúla“ gibt es einen Taillenknips, welcher eine sehr gute Orientierung für den Anfang einer Nahttasche ist. Sollte bei deinem Schnittmuster ein Taillenmarkierung nicht dabei sein, dann halte dir das Schnittmuster einmal vor deinen Körper und setze dir eine Markierung mit einem Stift.
Das untere Ende der Nahttasche kannst du dir mit Hilfe deiner Hand ganz grob aufzeichnen. Zwischendurch kannst du nochmal mit Hilfe der Hand schauen, ob der Taschenbeutel auch gut Platz im Vorderteil findet.

Nahttasche nähen | einfach nähen lernen
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TASCHENBEUTEL ZEICHNEN

Die beiden Markierungen, die brauchst du jetzt für deine Nahttasche. Dann nimmst du dir etwas Seidenpapier, legst es auf dein Schnittmuster und beginnst damit deine Nahttasche zu zeichnen. Beginne mit dem unteren Ende, gehe dann an der Kante deines Schnittmusters entlang bis dorthin wo die Taillenmarkierung ist.

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Drehe dir dann das Schnittmuster, damit du ein bisschen simulieren kannst, wie später deine Hand in dem Kleidungsstück sein soll. Dadurch, dass die Hand in der Regel von oben nach unten reingeschoben wird, kannst du dann mit dem Stift ganz grob um die Hand einmal drum herum zeichnen, so dass hier dann eine Form für den Taschenbeutel entsteht. Oben von der oberen Markierung das Ganze nochmal grob zu laufenlassen.

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Die Vorlage kann jetzt einmal ausgeschnitten werden. Wenn sie ausgeschnitten ist, lege dir das Ganze nochmal auf dein Schnittteil, um zu gucken ob hier, vor allem auch nach unten, ausreichend Platz ist, damit an der Stelle dann den Bund angenäht werden kann.

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TASCHENBEUTEL AUS STOFF ZUSCHNEIDEN UND STECKEN

Bevor du die Nahttasche nähen kannst, müssen die Taschenbeutel zugeschnitten werden. Der Taschenbeutel wird insgesamt viermal zugeschnitten, 2 Teile für den linken und 2 für den rechten Taschenbeutel, jeweils gegengleich. Nehme dir dann einen der vorderen Taschenbeutel und lege ihn innerhalb der Markierung rechts auf rechts auf ein Vorderteil.

In diesem Falle ist der Taschenbeutel jetzt aus dem gleichen Material. Je nachdem welches Material du verwendest, solltest du aber darauf achten den Taschenbeutel vielleicht aus einen etwas dünneren Stoff zuzuschneiden, damit er sich später nicht zu sehr durchdrückt.

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Der zweite Taschenbeutel kommt dann auf die gegenüberliegende Seite und auch dort fixierst du ihn innerhalb der Markierung mit ein paar Klammern.

 

Die rückwertige Seite des Taschenbeutels habe ich in diesem Beispiel aus einem kuscheligen Teddystoff zugeschnitten. Auch den rückwertigen Taschenbeutel legst du dann rechts auf rechts auf das Rückenteil und fixierst es innerhalb der Nahtzugabe.

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TASCHENBEUTEL AN DIE NAHTTASCHE NÄHEN

Die Taschenbeutel werden jetzt jeweils auf dem Vorder- beziehungsweise Rückteil einmal festgenäht, dafür habe ich die Overlockmaschine genommen. Wenn du noch nicht ganz so geübt bist, empfehle ich dir an dieser Stelle das Ganze besser mit der Nähmaschine zu nähen und die Kanten erst im Anschluss zu versäubern.

Der Taschenbeutel wird nur an der Stelle des Beutels festgenäht. Die Overlocknaht geht also nicht komplett durch, sondern du fängst mitten im Stoff an und endest auch genau an der Kante von dem Taschenbeutel wieder. So sieht der angenähte Taschenbeutel dann von der Nähe aus.

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SEITENNAHT MIT TASCHENBEUTEL IN EINEM SCHLIESSEN

Wenn auch die übrigen Taschenbeutel angenäht sind, dann wird das Oberteil rechts auf rechts zur Hälfte zusammengelegt und die Seitennaht in einem geschlossen. An der Seite werden ebenfalls die Taschenbeutel genau übereinander gelegt, so dass dort die Seitennaht inklusive Taschenbeutel einmal komplett geschlossen werden kann. Die Nahtzugabe zeigt hier in Richtung Taschenbeutel.

Jetzt kannst du das Ganze in eins zusammennähen. Beginne dafür am Ärmel, gehe über die Achsel bis unten an den Start des Taschenbeutels. An dieser Stelle holst du dir zunächst alle Fädchen der Overlocknähte raus, die werden nämlich dann mit abgeschnitten und gleichzeitig versäubert.

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Wenn du an dem Punkt bist, wo der Taschenbeutel beginnt, lege ihn dir einmal gerade und tue so, als wäre da überhaupt gar kein Knick. Den Rest des Taschenbeutels, den nähst du dann auch noch zusammen. Bei so einem flauschigen Stoff, wie diesem Teddystoff, lieber immer ein bisschen mehr abschneiden als zu wenig, damit auch die Nadeln tatsächlich die Stoffkanten gut fassen können und später kein Loch in der Tasche ist.

 

Insgesamt wird hier das Ganze in einer Rundung genäht. Orientiere dich dafür vorne am Nähfuß, beziehungsweise an den Messer, und lege dir den Stoff immer so hin, dass alles schön gerade unter den Fuß laufen kann. Wenn du vorne an der Ecke wieder angekommen bist, stoppe wieder kurz davor und lege alles ganz gerade. Achte auch darauf, dass die Nahtzugaben in die gleiche Richtung gehen. So kann man dann den Rest der Seitennaht bis unten an den Saum schließen.

Hier auch nochmal ein Tipp: Wenn du keine Overlockmaschine hast oder noch nicht so geübt bist, dann kannst du das Ganze natürlich auch erst mit der Nähmaschine zusammennähen und im Anschluss dann die Kanten versäubern.

Hier das Ganze nochmal aus der Nähe. Zwischendrin ist natürlich nicht zusammengenäht, weil dort im Anschluss dann die Hand rein und rausgehen soll. Die Seitennaht inklusive Taschenbeutel ist jetzt geschlossen. Wenn man das Ganze dann auf rechts dreht, kann man in der Seitennaht jetzt schön diese Eingriffstasche sehen.

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Zugegeben, durch den Teddystoff, den ich hier gewählt habe, ist das Ganze zwar schön kuschelig innen, aber die Tasche bleibt natürlich nicht komplett flach zu. Das ist einfach zu dick an dieser Stelle. Daher empfiehlt es sich für die Tasche mindestens einen Beutel lieber aus einem Jersey zu nähen. Dann kann man auch den Eingriff richtig schön flach bügeln.

 

EINGRIFFE MIT RIEGEL FIXIEREN

Zum Schluss kannst du am Anfang und am Ende der Eingriffstasche noch einen kleinen Riegel setzen. Die Nahtzugaben liegen komplett in Richtung Taschenbeutel, das verhindert, dass die Tasche beim Tragen zu sehr aufspringt.

Nahttasche nähen | einfach nähen lernen
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Hier kann man auch schön mit Lederpatches oder ähnlichem arbeiten und den Eingriff noch ein kleines bisschen verzieren. Diese Methode funktioniert übrigens auch bei schon fertig genähter Kleidung. Entweder wenn du sie selbst genäht hast oder auch gekauft. Hier musst du dann an der Seite nur ein bisschen die Naht auftrennen, die Taschenbeutel dann dazwischen legen und das Ganze wieder rundherum zusammennähen.

Viel Spaß beim Nachmachen!

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